DAS WAR INSTANT36 2012
Thema:
Warte den Moment
Das Hauptscreening
Im Rahmen der Präsentation hat die Jury bestehend aus
- Sabrina Reiter
Schauspielerin (u.a. “In 3 Tagen bist du tot”) - Arash T. Riahi
Regisseur / Produzent / Gründer der Golden Girls Filmproduktion (u.a. Ein Augenblick Freiheit) - Kurt Brazda
Kameramann / Ehrenpräsident des AAC (Austrian Association Of Cinematographers)
die herausragendsten drei Arbeiten von INSTANT36 mit dem Gewinnerpreis gekürt.
Auch das anwesende Publikum konnte einen Film küren.
Aftershowparty
Anschließend wurde zur Musik von Hot Can Luck, The Helmut Bergers und Elektrominute die Sau rausgelassen. Wer dann noch nicht genug hatte, konnte zu Epic an den Turntables bis in die Morgenstunden abtanzen.
Die Siegerproduktionen & Teams
1. Platz:
Sonnennacht Kuntergrau – “Feel”
Jurybegründung:
FEEL ist eine äußerst humorvolle filmische Paraphrase über das Phänomen des Alterns in unserer zeitgeistigen Gesellschaft und bringt die Bedürfnisse der „neuen Alten“ gleichsam auf den Punkt. Sie wollen nicht mehr zurückgezogen „in Würde“ altern, still und unbemerkt dem Ende entgegen dämmern. Im Gegenteil: Sie wollen gesehen werden und sind gerade dabei sich den öffentlichen Raum wieder anzueignen. Der Film ist ein ermunterndes Statement zum von der EU ausgerufenen „Jahr des aktiven Alterns“, indem er zeigt, dass Mut zur Veränderung und herausfordernde Lebensfreude nicht unbedingt nur jugendliche Attribute sind, sondern heutzutage auch für 60 plus eine große Rolle spielen. Ein gelungenes Statement gegen den Altersrassismus, das zum Dialog der Generationen auffordert.
3. Platz & Publikumspreis (ex-aequo):
Herren der Freude – “Vaya con dios”
Jurybegründung:
VAYA CON DIOS ist eine gelungene und äußerst unterhaltsam-grelle Satire auf das Mediabiz im generellen. Gnadenlos werden zeitgeistige pseudopsychologische Verhaltensmuster und Worthülsensprudel als absurd und kontraproduktiv zur Schaffung einer entspannt kreativen Atmosphäre entlarvt. Gleichzeitig wird auch die totale Kommerzialisierung der Kreativbranche aufs Korn genommen, wo mittels einer Verhaberung nach außen die echten Grabenkämpfe innerhalb verschleiert werden. Die Schauspieler beweisen absolutes komisches Talent und der Gestaltung gelingt es aus Verschmelzung von subjektiven und objektiven Blick trotz ganz weniger Darsteller die Atmosphäre eines ganzen Filmsets zu suggerieren, wo bei die gleichsam „beiläufige“ Kameraführung und die Technik des Jump Cuts im genau richtigen Moment dem vielschichtigen Film noch eine cineastische Dimension hinzufügen.
2. Platz:
Prizunik Filmfabrik – “König der Welt”
Jurybegründung:
KÖNIG DER WELT ist ein ehrlicher und unbequemer Film, der aber gerade deshalb in seiner Authentizität besticht. In einer kompromisslosen gleichsam ungefälligen Bildsprache, werden Vertreter einer jungen Generation portraitiert, die zu Losern der Konsumgesellschaft wurden, und die sich zur seelischen Überlebenskraft der Autosuggestion bedienen. Als „König der Welt“ fühlen sie sich außerhalb eines Systems stehend, dass für Ihresgleichen nur Unterordnung und Maßregelung aber keine Zukunft vorsieht. Als Treibgut der totalen Kommerzialisierung werden sie resignativ anarchisch, leben ihre Gewaltfantasien früher oder später als „Vergeltung“ aus oder sie unterliegen den Parolen des Rechtspopulismus und werden zu willfährigen Handlangern autoritärer Herrschaftsstrukturen. Sich dieser jungen Menschen anzunehmen und ihnen Perspektiven zu geben ist daher die vordringlichstes Aufgabe jeder Politik. Selten hat das ein Film so deutlich zum Ausdruck gebracht.
Zusätzlich zu den ersten drei Plätzen hat die Jury auch noch drei lobende Erwähnungen vergeben.
Lobende Erwähnungen:
- “Spoiled Moments” von UntitledMovieProject
- “Repair the Moment” von Raiders of the lost art
- “Indirection” von Die Kloreichen 7